Selige
50 Selige Märtyrer

50 Selige Märtyrer

Opfer des Nationalsozialismus
aus Frankreich.

Märtyrer des Apostolats

Am 13.12.2025 werden 50 Märtyrer in Paris in der Kathedrale Notre Dame seliggesprochen. Sie waren alle Opfer des deutschen Nazi-Regimes während oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und starben aus Glaubensüberzeugung überwiegend 1944 und 1945 an Taten des Glaubenshasses.

Ihr Seligsprechungsverfahren wurde schon 1982 begonnen, unter dem ersten Postulator Bischof Charles Mollette. Da die jungen Männer aus 30 Diözesen stammten, war das Verfahren sehr umfangreich. Es wurde entschieden, dass der gesamte Diözesanprozess in Paris zentral geführt werden sollte. So wurde 1988 ein neuer Prozess in Paris eröffnet, der 2018 abgeschlossen werden konnte mit der Weitergabe der Unterlagen nach Rom an das Dikasterium für Selig- und Heiligsprechungen. Am 20. Juni 2025 genehmigte Papst Leo XIV. die Veröffentlichung des Dekrets über ihr Martyrium, damit war der Weg zur Seligsprechung frei.

Für unseren Verein wird es ein Tag von ganz besonderer Freude sein. Unter den 50 neuen Seligen werden Victor Dillard, Pierre de Porcaro, Henri Euzenat, René Boitier und Jean Bernier seliggesprochen. Sie alle waren Häftlinge im KZ Dachau. Noch in diesem Jahr wird es damit die Zahl der Seligen Märtyrer von Dachau sich auf 62 erhöhen. Weitere 4 französische Zwangsarbeiter starben als Märtyrer auf dem Transport ins DZ Dachau: Philippe-Murice Bouchard, Raymond Louveaux, Louis Paraire und Jen Préhu.

Die jungen Männer waren Teil der sog. „Mission des Heiligen Paulus“. Während des Zweiten Weltkrieges wurden ab Anfang 1943 ca. 650.000 junge Franzosen im Alter zwischen 21 und 25 als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt, das wurde vom Vichy-Regime mit dem Deutschen Reich so vereinbart. Beim Zwangsarbeitsdienst mussten hunderttausende junger Franzosen in
Deutschland die Kriegswirtschaft in Fabriken, der Landwirtschaft, bei der Reichsbahn und anderswo unterstützen. Sie ersetzten zum Kriegsdienst eingezogene Männer. Berlin, Thüringen und das Rheinland waren die Regionen mit der größten Zahl von Zwangsarbeitern.

Diese standen nicht unter dem Schutz der Genfer Konvention, die grundsätzlich ein Recht auf Seelsorge für Kriegsgefangene garantiert. Die französischen Bischöfe waren besorgt und sandten freiwillige Priester, Seminaristen, Ordensleute, engagierte junge Männer der Katholischen Aktion, Angehörige der Christlichen Arbeiterjugend und Pfadfinder zu den Deportierten nach Deutschland um sie heimlich seelsorglich zu versorgen. Offiziell meldeten sich diese freiwillig zur Zwangsarbeit im Reich und sie arbeiteten tatsächlich auch zur Tarnung. In der sog. „Kaltenbrunner-Verordnung“ vom 03.12.1943 wurden diese religiösen Aktivitäten unter französischen Zwangsarbeitern grundsätzlich unter Androhung der Todesstrafe verboten. Die Begründung war, ihre Aktivitäten wären antideutsch und eine Gefahr für Deutschland. Ab diesem Zeitpunkt wurden diese jungen Katholiken gezielt aus Glaubenshass verfolgt und in KZs gebracht oder hingerichtet. Ihre Aufzeichnungen lassen erkennen, dass sie von ihrem Glauben getragen wurden und ihr Leben bewusst aufs Spiel setzten.

Die wirkliche Zahl der Aktiven war viel höher als 50, das Seligsprechungsverfahren wurde zunächst nur für diese Männer geführt, um es im Umfang machbar zu halten und zu einem Abschluss führen zu können. Ursprünglich war der selige Marcel Callo, gestorben 1945 in Mauthausen, bei dieser Gruppe. Sein Seligsprechungsverfahren wurde jedoch ausgegliedert und er wurde schon 1987 seliggesprochen.

Das Zeugnis dieser selbstlos mutigen Männer soll heute neue Glaubensimpulse bringen für die französiche Kirche und zu neuem Engagement im Apostolat ermutigen und die Quelle der Erneuerung des Glaubens in Frankreich sein. Ihre außergewöhnlich große Hingabe an Gott für die Seelsorge ist ein großes Vorbild. Es wird auch dazu aufgerufen diese Glaubenszeugen um ihre Fürsprache anzurufen.

Die 5 neuen Seligen, die Häftlinge im KZ Dachau waren, zeigen somit einen neuen Aspekt der Vielfalt der Märtyrer von Dachau. Zwei unter ihnen waren Geistliche, drei Laien. Weitere der neuen Seligen starben auf dem Weg ins KZ Dachau, z.B. als Opfer der berüchtigten Todeszüge, deren Insassen nicht mehr lebend im KZ Dachau ankamen.

Link zur Seite der Diözese Paris mit Informationen

Selige
VictorDillard
Victor
Dillard
Priester aus Blois an der Loire
Selige
Pierrede Porcaro
Pierre
de Porcaro
Priester der Diözese Versailles
Selige
HenriEuzenat
Henri
Euzenat
Katholik aus Blesme
Selige
RenéBoitier
René
Boitier
Katholik aus Faremoutiers
Selige
JeanBernier
Jean
Bernier
Katholik aus Haironville

Zitate überlebender Priester

"Hunderte von Priestern hinter doppeltem Stacheldraht schufen dort ein intensives religiöses, priesterliches Leben, das trotz Verbot ins ganze Lager ausstrahlte durch Beichte, Krankenölung, Kommunion, Exerzitien und eine umfassende Caritas. Eine Kirche in Fesseln, behindert und eingeengt, bewacht und bedroht und doch in Freiheit und Tätigkeit, mit der Kraft des Sauerteiges, in der Freiheit des Geistes und der Überlegenheit der Wahrheit."
"Bedachten wir die Tausende von Menschen, die ohne jegliche Seelsorge in eben dieser Hölle ausharren mussten, dann wussten wir einen triftigen Grund für unsere Verhaftung. Ja wir hätten uns eigentlich freiwillig ins KZ melden müssen, um den Verlassenen zu helfen."

Verein Selige Märtyrer von Dachau e. V.

 



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